Herzlich Willkommen
Hamburg gilt als eine Hochburg des Buddhismus in Europa. Vor über hundert Jahren wurde hier die erste buddhistische Gemeinschaft gegründet. Heute existieren in unserer Stadt mehr als 50 buddhistische Zentren und Gruppen verschiedener Schulen, die unterschiedliche Zugänge zur Lehre Buddhas bieten. Sie entstammen allen wichtigen Traditionen, die weltweit vertreten sind. Auch an der Universität ist der Buddhismus Forschungsgegenstand – sowohl am Numata-Zentrum für Buddhismuskunde als auch an der Akademie der Weltreligionen.
Der Buddhismus ist Teil des geistig-kulturellen Lebens in der Hansestadt. Buddhistische Zentren und Gruppen bieten nicht nur Meditationen, Zeremonien und Lehrveranstaltungen in der jeweils eigenen Tradition, sondern engagieren sich auch in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Beispiele: Seelsorge, praktische Hilfe, Wohnprojekte, Sterbebegleitung, therapeutische Angebote, Beteiligung am Religionsunterricht an Schulen. Besonders bei asiatischen Buddhisten stehen, neben der religiösen Praxis, Integration, Sozialarbeit, Spracherwerb und die Pflege der Kultur ihrer Herkunftsländer im Vordergrund.
Die unterschiedlichen buddhistischen Zentren feiern nicht nur regelmäßig zusammen Vesakh – den Geburts-, Erleuchtungs- und Sterbetag des historischen Buddha – sondern verwirklichen vermehrt weitere, gemeinsame Projekte. Die Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg bemüht sich zurzeit darum, mit dem Hamburger Senat einen Grundlagenvertrag abzuschließen, um die Anerkennung der buddhistischen Vereinigungen als Religionsgemeinschaft zu erreichen. In mehreren westlichen Ländern sind buddhistische Organisationen bereits als Religionsgemeinschaften staatlich anerkannt.
Auf den nächsten Seiten finden sich viele Informationen zu diesem Thema.
Aktuelle Meldungen
Religionsunterricht für alle
6. September 2025

Hamburger Modell als Vorbild: Buddhismus im
“Religionsunterricht für alle” gewürdigt
In einer aktuellen NDR-Sendung zu den Reformdebatten um den Religionsunterricht in Deutschland wurde das Hamburger Modell des “Religionsunterrichts für alle” als wegweisend hervorgehoben. Dabei wurde auch die Beteiligung der buddhistischen Gemeinschaft ausdrücklich gewürdigt.
Professor Bernd Schröder von der Universität Göttingen, ein renommierter Religionspädagoge, bezeichnete den Hamburger Ansatz als bemerkenswert, da hier “fünf, sechs Religionsgemeinschaften gemeinsam” den Religionsunterricht verantworten. Neben der evangelischen und katholischen Kirche, dem Islam, Judentum und Alevitentum nannte er explizit auch den Buddhismus als Teil dieses einzigartigen Kooperationsmodells.
Interreligiöse Zusammenarbeit seit 40 Jahren
Das Hamburger Modell praktiziert bereits seit vier Jahrzehnten einen gemeinsamen Religionsunterricht, in dem Schülerinnen und Schüler verschiedener Religionen sowie konfessionslose Jugendliche zusammen lernen. Dieser Ansatz wird bundesweit mit großem Interesse verfolgt, da andere Bundesländer wie Niedersachsen vor ähnlichen Herausforderungen stehen: sinkende Kirchenmitgliedschaften, religiöse Vielfalt in den Klassenzimmern und der Wunsch nach einem zeitgemäßen Religionsunterricht.
Vorbildfunktion für ganz Deutschland
Während andere Regionen noch nach Lösungen suchen, zeigt Hamburg bereits heute, wie konstruktive interreligiöse Bildungsarbeit funktionieren kann. Im NDR-Podcast wurde besonders hervorgehoben, dass die Schülerinnen und Schüler in diesem Setting lernen, “mit verschiedenen religiösen Wahrheitsansprüchen umzugehen” und “verschiedene Wahrheiten nebeneinander existieren zu lassen”.
Die Erwähnung des Buddhismus in diesem Kontext unterstreicht die Anerkennung, die unsere Religionsgemeinschaft als gleichberechtigter Partner in der Hamburger Bildungslandschaft genießt. Es zeigt auch, dass buddhistische Weisheit und Praxis als wertvoller Beitrag zur religiösen Bildung junger Menschen geschätzt werden.
Die vollständige Sendung “Vertikal Horizontal” zum Thema Religionsunterricht ist in der ARD-Audiothek verfügbar – siehe hier
Die Kunst, das Heilige zu manifestieren
1. August 2025
Die Kunst, das Heilige zu manifestieren – Ein interdisziplinäres Werk mit Bezug zur Universität Hamburg

Im brasilianischen Três Coroas wurde unter der spirituellen Leitung tibetischer Lamas ein Nachbau des symbolischen Palastes von Guru Rinpoche (Padmasambhava) errichtet – Zangdog Palri, das „Kupferfarbene Gebirge“. Das Projekt, das eine enge Verbindung zwischen buddhistischer Praxis und ritueller Architektur herstellt, war über mehrere Jahre hinweg ein Ort intensiver spiritueller Aktivität und wurde 2008 feierlich geweiht.
Christine Boedler, eine deutsche Praktizierende und Forscherin mit langjähriger Erfahrung im Vajrayana-Buddhismus, war eng in die Vorbereitung dieser Weihe eingebunden. Aufbauend auf ihren praktischen Erfahrungen vor Ort nahm sie ein wissenschaftliches Promotionsprojekt auf, das sie am Department of Indian and Tibetan Studies der Universität Hamburg durchführte.
Das Ergebnis ist das fünfbändige Werk „The Art of Manifesting the Sacred – Creating, Filling, and Consecrating Stupas and Statues in Indo-Tibetan Buddhism“. Die Veröffentlichung erfolgte 2025 im Rahmen der institutseigenen Reihe „Indian and Tibetan Studies“ der Universität Hamburg. Gefördert wurde die Fertigstellung unter anderem durch ein Ashoka Grant der Khyentse Foundation.
Das Werk verbindet rituelle Praxisanleitungen, Übersetzungen klassischer Quellen und systematischen Erläuterungen zur Funktion und Bedeutung von Weihehandlungen im tibetischen Buddhismus. Es richtet sich sowohl an Praktizierende buddhistischer Gemeinschaften im Westen als auch an Fachleute aus der Religionswissenschaft, Tibetologie und Ritualforschung.
Mit dieser Veröffentlichung leistet die Universität Hamburg einen Beitrag zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit lebendiger buddhistischer Praxis im interkulturellen Kontext. Zugleich zeigt das Projekt, wie aus konkreter Erfahrung und Feldforschung ein umfassendes Werk entstehen kann, das Theorie und Praxis auf fundierte Weise verbindet.
Das Buch wird als Printausgabe sowie in Kürze als frei zugängliches E-Book zur Verfügung gestellt.
Schüler*innen besuchen Hamburger Pagode
7. Juni 2025
Pagodenbesuch mit Wirkung: Religionskurs erfährt gelebten Buddhismus
Am 6. Juni 2025 unternahm der Religionskurs der Klasse 10 des Gymnasiums Meckelfeld einen besonderen Ausflug zur Pagode Bao Quang in Hamburg. Die Schülerinnen und Schüler erhielten dort einen eindrucksvollen Einblick in die buddhistische Glaubenswelt. Sie erkundeten die Architektur der Pagode, lernten die Bedeutung von Ritualen kennen und tauschten sich mit Mitgliedern der Gemeinde aus. Besonders beeindruckend war die Atmosphäre der Stille und Achtsamkeit, die viele der Jugendlichen nachhaltig berührte.
Der Besuch unterstreicht die Bedeutung interreligiöser Begegnungen im schulischen Kontext und zeigt, wie gelebte Vielfalt das Verständnis füreinander stärkt. Weitere Eindrücke und Fotos dieses unvergesslichen Tages finden Sie im ausführlichen Bericht des Gymnasiums Meckelfeld.

Wir danken dem Gymnasium Meckelfeld für die Initiative und der Pagode Bao Quang für ihre Offenheit und freuen uns über das Engagement für interkulturellen Dialog in unserer Stadt.
Sommercamp – Junges Buddhistisches Netzwerk
27. Mai 2025
Drittes Sommercamp des Jungen Buddhistischen Netzwerks
24.–27. Juli 2025 | Milarepa Retreat Zentrum, Schneverdingen (südlich von Hamburg)
Das Junge Buddhistische Netzwerk (JBN) veranstaltet im Juli 2025 zum dritten Mal ein mehrtägiges Sommercamp für junge Erwachsene bis Mitte dreißig, die sich für den Buddhismus interessieren – unabhängig von Vorerfahrungen oder traditioneller Zugehörigkeit.

Das Camp findet im Milarepa Retreat Zentrum in Schneverdingen statt. Es bietet die Möglichkeit, in geschützter und entspannter Atmosphäre buddhistische Praxis kennenzulernen oder zu vertiefen, sich mit anderen Interessierten auszutauschen und neue Impulse für den eigenen Weg zu gewinnen.
Auf dem Programm stehen u. a. gemeinsame Meditationen, einführende Vorträge, Diskussionsrunden sowie freie Zeit für Spaziergänge, Achtsamkeit oder persönliche Erholung. Willkommen sind sowohl Menschen, die bereits regelmäßig praktizieren, als auch solche, die erste Schritte in Kontakt mit buddhistischem Denken und Leben gehen möchten.
Begleitet wird das Camp von zwei erfahrenen buddhistischen Lehrer:innen:
Die Teilnahme ist kostenlos. Zur Unterstützung der Arbeit des Netzwerks wird um eine freiwillige Spende gebeten, sie ist jedoch keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Weitere Informationen und Anmeldung:
→ Zur Online-Anmeldung
→ Informationen zum Netzwerk und zum Camp
Fragen bitte per E-Mail an: junge.buddhisten@dbu-brg.org
Buddhisten und Christen im befreienden Dialog für unsere Zeit
23. Mai 2025
Offizielle Botschaft aus dem Vatikan zum Vesak-Fest 2025

DIKASTERIUM FÜR DEN INTERRELIGIÖSEN DIALOG
(Deutsche Übersetzung)
Buddhisten und Christen
im befreienden Dialog für unsere Zeit
BOTSCHAFT ZUM VESAKHFEST
2025
Vatikanstadt
Liebe buddhistische Freundinnen und Freunde,
wie in den vergangenen Jahren senden wir Ihnen unsere herzlichen Grüße und besten Wünsche für ein freudiges Vesakhfest. Dieses heilige Fest, das an die Geburt, die Erleuchtung und das Verlöschen des Buddha erinnert, besitzt für Sie eine tiefe spirituelle Bedeutung. Unsere diesjährigen Grüße sind zusätzlich vom Geist eines Jubiläums geprägt, das für uns Katholiken eine Zeit der Gnade, der Versöhnung und der geistlichen Erneuerung bedeutet.
Als Weggefährten im Dialog grüßen wir Sie daher auch im Geist von Nostra Aetate, der wegweisenden Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen, deren sechzigstes Jubiläum wir dieses Jahr feiern. Seit ihrer Verkündung im Jahr 1965 hat Nostra Aetate unser Engagement im Dialog mit den Gläubigen anderer Religionen vertieft. Inspiriert von dieser Vision bekräftigen wir erneut, dass „die katholische Kirche nichts von dem verwirft, was in diesen Religionen als wahr und heilig gilt“ und dass sie „mit aufrichtiger Hochachtung auf jene Regeln und Einstellungen, jene Gebote und Lehren blickt, die – auch wenn sie sich in vielem von dem unterscheiden, was sie selbst glaubt und lehrt – dennoch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit widerspiegeln, die alle Menschen erleuchtet“ (Nostra Aetate, 2).
Unser Bekenntnis zum Dialog wird durch die positive Anerkennung Ihrer eigenen Tradition in Nostra Aetate weiter bekräftigt:
„Der Buddhismus in seinen verschiedenen Formen erkennt die fundamentale Begrenztheit dieser sich wandelnden Welt. Er zeigt einen Weg auf, auf dem der Mensch mit Vertrauen und Zuversicht einen Zustand vollkommenen Freiwerdens erreichen und zur höchsten Erleuchtung gelangen kann – sei es durch eigene Anstrengung oder durch eine höhere Hilfe“ (Nostra Aetate, 2).
Für Sie bedeutet der buddhistische Weg die Befreiung von Unwissenheit, Begierde und Leiden durch Einsicht, ethisches Verhalten und geistige Disziplin. Der Weg zum Nibbana – der endgültigen Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt – unterstreicht die transformierende Kraft von Weisheit und Mitgefühl.
Dieses Sehnen nach wahrer Befreiung findet tiefe Resonanz in unserem gemeinsamen Streben nach Wahrheit und der Fülle des Lebens und stimmt mit den Lehren unserer eigenen Traditionen überein. Der Buddha lehrte:
„Wer frei ist von Gier und Anhaften, wer das wahre Wesen der Lehre vollkommen erfasst und die heiligen Schriften in richtiger Reihenfolge kennt – der ist wahrlich der Träger seines letzten Körpers. Ihn nennt man mit Recht den wahrhaft Weisen, den großen Menschen“ (Dhammapada, Kapitel 24, Vers 352).
Auch Jesus lehrte, dass die Erkenntnis der Wahrheit befreit: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien“ (Johannes 8,32).
In unserer heutigen Zeit, die geprägt ist von Spaltung, Konflikten und Leid, erkennen wir die dringende Notwendigkeit eines freien Dialogs – eines Dialogs, der nicht auf Worte beschränkt bleibt, sondern diese in konkrete Taten für Frieden, Gerechtigkeit und Würde für alle Menschen überführt.
Wie schon zur Zeit der Verkündung von Nostra Aetate ist auch unsere heutige Welt von Ungerechtigkeit, Konflikten und Zukunftsängsten belastet. Dennoch sind wir überzeugt von der tiefgreifenden Fähigkeit der Religionen, sinnvolle Antworten auf „die ungelösten Rätsel des menschlichen Daseins“ zu geben (Nostra Aetate, 1). Der Dialog zwischen uns dient dazu, die Schätze unserer religiösen Traditionen miteinander zu teilen und deren Weisheit zur Bewältigung der drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu nutzen.
Die in Nostra Aetate so eindrucksvoll ausgedrückte Sehnsucht nach Geschwisterlichkeit und echtem Dialog spornt uns an, uns für Einheit und Liebe unter allen Menschen und Nationen einzusetzen. Sie lädt uns ein, unsere Gemeinsamkeiten zu nutzen, unsere Unterschiede wertzuschätzen und uns gegenseitig mit unseren vielfältigen Traditionen zu bereichern.
Dieser Geist vertieft sich, wenn wir den Dialog als Weg begreifen – mit „Zusammenarbeit als Handlungsgrundsatz und gegenseitigem Verstehen als Vorgehensweise und Richtschnur“ (Dokument über die menschliche Geschwisterlichkeit für den Weltfrieden und das Zusammenleben, Abu Dhabi, 4. Februar 2019).
Mit diesen Gedanken und Gebeten vertrauen wir darauf, dass unsere jeweiligen Traditionen durch den Dialog wertvolle Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit finden mögen.
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes und fruchtbares Vesakh-Fest!
Aus dem Vatikan, am 12. Mai 2025
George Jacob Kardinal Koovakad
Präfekt
Msgr. Indunil Janakaratne Kodithuwakku Kankanamalage
Sekretär
DIKASTERIUM FÜR DEN INTERRELIGIÖSEN DIALOG
00120 Vatikanstadt
„Die beste Ehre, die wir ihm erweisen können, ist es, ein warmherziger Mensch zu sein, der anderen dient“ (Seine Heiligkeit – Dalai Lama)
27. April 2025
Tibetisches Zentrum und Soka Gakkai drücken ihr Mitgefühl über den Tod von Papst Franziskus aus – BRG Hamburg schließt sich an
Mit großer Trauer wurde der Tod von Papst Franziskus aufgenommen, der am 21. April 2025 im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Der Papst, der erste aus Lateinamerika, setzte während seines gesamten Pontifikats bedeutende Impulse für Frieden, soziale Gerechtigkeit, den Schutz der Umwelt und die Abschaffung von Atomwaffen.

Das Tibetische Zentrum Hamburg würdigte ihn als eine bedeutende religiöse Persönlichkeit, die sich unermüdlich für interreligiösen Dialog, Nächstenliebe und Frieden eingesetzt habe. Es betonte, dass Papst Franziskus durch sein schlichtes Leben, seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und seine mitfühlende Haltung bodhisattvahafte Qualitäten verkörpert habe.
Auch die buddhistische Gemeinschaft der Soka Gakkai bekundete ihr Mitgefühl. Präsident Harada der Soka Gakkai International sandte ein Beileidstelegramm, in dem er den selbstlosen Einsatz des Papstes für das Glück und den Frieden der Menschheit würdigte. Besonders hob er die tiefe Menschenliebe und Gerechtigkeit hervor, die das Wirken von Papst Franziskus geprägt haben.
Im Mai des vergangenen Jahres hatte Papst Franziskus Präsident Harada im Vatikan empfangen. Dieses Treffen stand im Zeichen des gemeinsamen Engagements für den Weltfrieden.
Die Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg (BRG Hamburg) schließt sich diesen Beileidsbekundungen an und würdigt Papst Franziskus als eine herausragende Persönlichkeit, deren Vermächtnis weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinausstrahlt.
Wahlprüfsteine
7. Februar 2025
Positionen der Hamburger Bürgerschaftsparteien zu Religion und Religionsgemeinschaften
Hamburg, 10.02.2025 – Die Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg hat Anfang Januar die in die Bürgerschaft und Bezirksversammlungen gewählten Parteien zu ihrer Haltung gegenüber Religion und Religionsgemeinschaften befragt. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede im Umgang mit religiösen Fragen und der Rolle des Staates.
Während SPD, Grüne, CDU, Linke, FDP und Volt ihre Positionen offenlegten, blieben Antworten von der AfD aus.

Ergebnisse im Überblick
- Erhebung religiöser Präferenzen
Eine anonyme, aber vollständige Erhebung der religiösen Zugehörigkeit in der Bevölkerung wird von allen Parteien mit Ausnahme der FDP abgelehnt. - Anerkennung des Buddhismus
Alle sechs Parteien erkennen den Buddhismus als festen Bestandteil der Hamburger Stadtgesellschaft an. - Staatsverträge mit Religionsgemeinschaften
- Die FDP und Volt lehnen die bestehenden Staatsverträge grundsätzlich ab, da sie eine strikte Trennung von Staat und Religion befürworten.
- Die CDU fordert die Aussetzung des Vertrags mit den muslimischen Verbänden.
- SPD, Grüne und Linke befürworten die Beibehaltung der Verträge und stehen – ebenso wie die CDU – neuen Vereinbarungen grundsätzlich offen gegenüber.
- Die Grünen sprechen sich dabei explizit für eine Ausweitung aus, während die SPD auf eine gute Zusammenarbeit auch ohne förmliche Verträge setzt.
- Religionsunterricht
- Der konfessionsübergreifende „Religionsunterricht für alle“ wird parteiübergreifend unterstützt – mit Ausnahme von Volt, die stattdessen einen neutralen Ethik- und Werteunterricht bevorzugen.
- Eine gleichberechtigte Beteiligung der Buddhistischen Religionsgemeinschaft unterstützen insbesondere Grüne und Linke, während SPD und CDU diesem Anliegen aufgeschlossen gegenüberstehen.
- Grüne und Linke befürworten zudem einen diskriminierungsfreien Zugang von Lehrkräften zum Religionsunterricht, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, während sich SPD und CDU zurückhaltender äußern.
- Kultureller Beitrag und interreligiöser Dialog
Alle sechs Parteien betonen den kulturellen und sozialen Beitrag der Religionsgemeinschaften und die Bedeutung des interreligiösen Dialogs für ein friedliches Miteinander. Dabei setzen sie unterschiedliche Schwerpunkte.
Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg fordert Gleichberechtigung
Aus der Sicht der Buddhistischen Religionsgemeinschaft Hamburg zeigen die Ergebnisse, dass es ein breites Bekenntnis zur religiösen Vielfalt in Hamburg gibt. Gleichzeitig bleibt aber Handlungsbedarf, insbesondere bei der gleichberechtigten Einbindung des Buddhismus in den Religionsunterricht und hinsichtlich eines Staatsvertrages.
Die Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg e.V. (BRG Hamburg) setzt sich für einen weltanschauungsübergreifenden Religionsunterricht ein, der Wissen und Dialog fördert. Aktuell dürfen nur Religionsgemeinschaften mit Staatsvertrag den „Religionsunterricht für alle“ (RUfa) mitgestalten. Dies führt dazu, dass nur Lehrkräfte das Fach Religion unterrichten dürfen, die von einer der Religionsgemeinschaften, die den RUfa verantworten, zugelassen wurden. Buddhistische Lehrkräfte sind dadurch faktisch ausgeschlossen, obwohl buddhistische Inhalte im Lehrplan vertreten sind. Die BRG Hamburg fordert daher eine gleichberechtigte Beteiligung am RUfa, die Aufnahme buddhistischer Inhalte in die Lehrpläne, einen diskriminierungsfreien Zugang zum Lehramt und strebt einen Staatsvertrag mit der Freien und Hansestadt Hamburg an.
Die vollständigen Antworten der Parteien sind in der Gegenüberstellung nachzulesen.
Hier die zusammengefassten Antworten der Parteien als PDF
Buddha-Talk 2025
2. Januar 2025
Buddha-Talk 2025: Neue Wege, neue Vorträge, neue Möglichkeiten
Das Jahr 2025 bringt spannende Entwicklungen für Buddha-Talk mit sich. Mit zwölf neuen Vorträgen von renommierten Lehrenden bietet das Format wieder eine Plattform für tiefgründige Einblicke in buddhistische Lehren und Praxis.

Die Themen des Jahres 2025
Buddha-Talk widmet sich in diesem Jahr einer Vielfalt an inspirierenden Themen:
- Mahamudra
- Das Koan des Dayi Daoxin
- Meister Gendün Rinpoche
- Thesen zum westlichen Buddhismus
- Die Landkarte des Dhamma
- Buddhismus des reinen Landes
- Krisen in der Praxis
- Buddhismus und Politik
- Buddhismus in der westlichen Literatur
- Friedvolles Leben
- Tod und Wiedergeburt
Neues Format und wichtige Änderungen
Ab 2025 wird für die Teilnahme an den Vorträgen eine Gebühr erhoben, um den Redner:innen ein Honorar für ihre wertvolle Arbeit zu ermöglichen. Die Vorträge sind nicht mehr direkt auf YouTube verfügbar, sondern werden allen angemeldeten Teilnehmer:innen als Video- und Audioaufnahmen bereitgestellt.
Das Buddha-Talk Abo bietet regelmäßigen Teilnehmer:innen Vorteile wie vergünstigte Preise und automatischen Zugang zu allen Vorträgen und Aufzeichnungen.
Am 15. Januar 2025 feiert Buddha-Talk sein 8-jähriges Bestehen. Ein Meilenstein, der die Bedeutung dieses Formats für die buddhistische Gemeinschaft im deutschsprachigen Raum unterstreicht.
Buddha-Talk bleibt ein Ort der Inspiration, des Austauschs und des Lernens im Geist des Buddha-Dhamma. Mit den neuen Vorträgen und dem angepassten Format setzt es seinen Weg fort, Menschen auf der Suche nach Einsicht und Wachstum zu begleiten.
Online Webinar
12. November 2024
Interreligiöser und interkonfessioneller Dialog
Online-Webinar „Friedensfördernde Aktivitäten von glaubensbasierten zivilgesellschaftlichen Akteuren“ am 18. November 2024
Montag, 18. November 2024, 18.00 – 19.30 Uhr

Bitte melden Sie sich im Voraus an: Zoom-Registrierung
Nach der Anmeldung erhalten Sie eine E-Mail mit Informationen zur Teilnahme.
Simultanübersetzung Englisch & Französisch
INHALT: Wir laden Sie herzlich zu unserem kommenden Webinar ein, das sich einem der dringendsten Themen unserer Zeit widmet: dem Einsatz für Frieden in einer Welt, die durch vielfältige Bedrohungen und militärische Konflikte geprägt ist. Die zentrale Frage, die unser Komitee in der neuen Legislaturperiode stellt, lautet: Wie können wir als Zivilgesellschaft und Menschen des Glaubens zusammenarbeiten, um den Frieden zu fördern und zu stärken?
In diesem Webinar werden einige bemerkenswerte Initiativen von engagierten, friedensstiftenden, glaubensbasierten Organisationen vorgestellt. Diese Aktionen sind nicht nur inspirierend, sondern auch ein beeindruckendes Zeugnis der Solidarität der Zivilgesellschaft gegenüber den Opfern von Krieg und Gewalt. Unser Ziel ist es, das Leid der betroffenen Menschen zu teilen und durch die hier präsentierten Aktivitäten dazu beizutragen, dieses zu lindern.
Seien Sie Teil dieser wichtigen Diskussion und lassen Sie uns gemeinsam Wege finden, aktiv Frieden zu fördern. Wir laden Vertreter aller Religionen und Glaubensrichtungen herzlich ein, an diesem offenen Dialog teilzunehmen. Unser Komitee setzt sich mit ganzem Herzen für den friedensfördernden Dialog zwischen allen Religionen und Glaubensrichtungen ein. Gemeinsam können wir Verständnis fördern, Brücken bauen und dazu beitragen, eine Zukunft für Menschen zu gestalten, die unter dem Leid von kriegstreibenden Aggressoren zusammenbrechen.
Wir freuen uns auf Ihre aktive Teilnahme und einen konstruktiven, anregenden Dialog. Bitte zögern Sie nicht, diese Einladung an Interessierte weiterzuleiten!
SPRECHER:
Dr. Elizabeta Kitanovic (CEC)
Dr. Kitanovic studierte Orthodoxe Christliche Theologie und Politikwissenschaft an der Universität Belgrad in Serbien. Sie ist als Menschenrechtsaktivistin bei der Konferenz Europäischer Kirchen (CEC) tätig und unterrichtet Menschenrechte und Religionsfreiheit in Brüssel. Sie wird das CEC-Projekt „Pathways to Peace“ vorstellen, das sich für den rechtlichen, politischen, sicherheits- und finanziellen Schutz von Kultstätten und Kulturerbe einsetzt.
Robert Harrap (SOKA GAKKAI Europe)
Nach einem Studium der französischen und italienischen Literatur am UCL arbeitete Robert Harrap als Berater und Vertreter von Klienten vor Gericht. Seit 2013 war er zehn Jahre lang Generaldirektor von Soka Gakkai UK und ein regelmäßiger Beitragender in BBC Radio 2’s „Pause for Thought“. Im Mai letzten Jahres wurde er zum Co-Vorsitzenden von SGI Europe ernannt. SGI International ist Partner der ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons), die 2017 den Friedensnobelpreis erhielt.
Rabbinerin Donna Kirshbaum (WOMEN WAGE PEACE)
Als doppelte Staatsbürgerin Israels und der USA half Rabbinerin Kirshbaum, die israelische Bewegung „Women Wage Peace“ nach dem fünfzig Tage andauernden Gaza-Krieg 2014 zu gründen. Diese Bewegung wurde in diesem Jahr für den Friedensnobelpreis nominiert, gemeinsam mit ihrer palästinensischen Schwestergemeinschaft „Women of the Sun“. Rabbinerin Kirshbaum ist derzeit Rabbinerin einer Synagoge in New Hampshire, USA, und setzt sich als Vorsitzende einer Kleriker-Arbeitsgruppe weiterhin für die Prävention häuslicher Gewalt ein.
Dr. Stephen Fulder (TOVANA)
Dr. Fulder, geboren 1946 in London, studierte an der Universität Oxford und promovierte dort. Er ist Gründer und leitender Lehrer der israelischen Buddhistischen Organisation Tovana und seit über 30 Jahren intensiv in der Friedensarbeit im Nahen Osten engagiert. Er ist zudem Gründer der Organisation „The Middleway“ und leitet die von der Oslo Peace Fund finanzierte Workshop-Reihe „Transformation of Suffering“, die sich auf palästinensisch-israelische Konflikte konzentriert.
MODERATOR: Dr. Thea Mohr, EBU, Trainerin für interkulturelle Kommunikation.
Komitee für interreligiösen und interkonfessionellen Dialog, Konferenz der INGOs, Europarat
Vorsitzende:
Gabriela Frey, Europäische Buddhistische Union (EBU)
Tel.: 0033 609 77 29 85
Email: gabriela.frey@free.fr
Lilia Bensedrine, GERFEC
Tel: 0033 629 76 34 95
Email: lilia.bensedrine@wanadoo.fr
Einladung als PDF (in Englisch)
Nachruf auf Felix Idris Kunzang Baritsch
27. August 2024
Nachruf auf Felix Idris Kunzang Baritsch, geb. 01.01.1957, hinübergegangen am 26.07.2024.
Felix Baritsch – Weltenmensch, Mensch zwischen den Welten, Mensch in vielen Welten, Mensch, über die Welt hinausgegangen.

Felix Baritsch – ein Mensch mit vielen begnadeten Fähigkeiten und Begabungen, in vielem ein Genius: seine außerordentliche Fähigkeit aus dem Herzen zu sprechen, in vielen Sprachen zu kommunizieren, zu übersetzen (S.H. Dalai Lama, Pir Zia Khan, Alan Wallace, u.a.), Bücher zu verfassen. Als Musiker/Cellist hat er sich in verschiedenen Orchestern eingebracht. In seiner Berufung als Heiler, Homöopath, Naturheilkunde-Forscher war er in mehreren Kontinenten und internationalen Organisationen und eigener Praxis tätig. In gesellschaftlichen Zusammenhängen war Felix kreativ und unterstützend unterwegs und in den verschiedenen Religionen zuhause – dem Christentum, dem Sufismus und dem Buddha-Dharma.